Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern... |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Guter Punkt! |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Was mich an der ganzen Afghanistansache irritiert, ist die ständig zu hörende Beteuerung, man habe nun wirklich nicht damit rechnen können, dass die Taliban die Regierungstruppen so schnell schlagen würden, mit einem halbjährigen Kampf haben man doch Minimum gerechnet. Man muss sich ja mal vergegenwärtigen, was das eigentlich heißt: Dass die Taliban am Ende siegen würden, war eigentlich jedem klar, nur hat man darauf gesetzt, dass sich vorher genügend afghanische Soldaten verheizen würden, damit die westlichen Truppen hinreichend Zeit für einen entspannten Abzug haben. Unter dem Gesichtspunkt waren die schnellen Kapitulationen der Armee ja eigentlich das klügste, was diese machen konnten; wer will schon in einem im Grunde bereits entschiedenen Krieg verrecken, nur um anderen den Ausstieg etwas zu erleichtern... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das war kein Befehl von Oben, sondern Kampfunfähigkeit und Selbstauflösung von Unten. Die afghanische Armee war - wie das ganze Staatsgebilde - überhaupt nicht dafür konstruiert, alleine bzw. autonom, ohne fremde Hilfe, zu funktionieren. Über die ganzen letzten zwanzig Jahre hinweg wurde die afghanische Armee ausschließlich dafür ausgebildet, mit High-Tech-Unterstützung durch die Amerikaner zu kämpfen. Sobald diese wegfiel, war die afghanische Armee buchstäblich blind und taub, weil sie sich sogar in Sachen wie militärischer Aufklärung und Koordination komplett auf die Amerikaner verließ. In so einer Situation, in der man ohnehin handlungsunfähig ist und sich als Armee praktisch bereits auflöst, liegt Kapitulation für die einzelnen Bestandteile einfach am nächsten. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Allerdings, bei unten-Verweigerung gibt es doch sonst Druck von höheren Rängen |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
...das wär eine Erklärung für die 'Selbstauflösung'. Allerdings, bei unten-Verweigerung gibt es doch sonst Druck von höheren Rängen |
Zitat: |
Im Herbst 2014 reisten Mitglieder des Künstler:innen-Kollektivs „Costa Compagnie“ im Rahmen einer Recherche für ihr Theaterprojekt „Conversion“ nach Afghanistan, um mit Menschen vor Ort Interviews zu führen. Das Besondere: Die Reise stand vor dem Hintergrund des nahenden Abzugs der Isaf-Truppen im Dezember desselben Jahres.
Die Gespräche mit afghanischen Zivilist:innen, deutschen und US-Soldat:innen sowie Künstler:innen und Aktivist:innen entstanden also am Beginn einer langen Übergangszeit, an deren Ende nun die erneute Machtübernahme durch die Taliban steht. |
Zitat: |
Für die militärische Sicherung und die Entwicklung Afghanistans hat Deutschland 20 Milliarden Euro ausgegeben. [...] In den vergangenen zwanzig Jahren sind viele Milliarden Dollar und Euro in Straßen, Schulen und Waffen für Afghanistan geflossen, die nun wenigstens zum Teil den Taliban zufallen werden. |
Zitat: |
Maas bietet Taliban Geld für Afghanistan an |
narr hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch nichts Neues. In den 1980ern waren die Taliban auch die "Guten". |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||
Informiere dich besser. In den 80ern gab es noch keine Taliban. |
Tagesspiegel hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Europäische Union eine Rolle spielen wolle, müsse man jetzt schnell handeln. Maas spielte damit darauf an, dass zum Beispiel China Macht und Einfluss in der Region ausbauen könnte.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich ähnlich. „Wir werden mit ihnen reden (...) müssen, um praktische Probleme zu lösen“, räumte er mit Blick auf die neuen Machthaber in Afghanistan ein. Dabei gehe es unter anderem darum, weitere schutzbedürftige Menschen außer Landes zu bringen. Eine echte politische Anerkennung werde es allerdings nur geben können, wenn die Taliban im Einklang mit den Werten der EU handelten, betonte der Spanier. Über die genauen Bedingungen werde man jetzt diskutieren. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||||
Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin, Und genau aus deren Reihen rekrutierten sich wichtige Teile der Taliban. |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||||||
Da du das so genau weißt, kannst du das bestimmt auch anhand von Quellen und von Namen ehemaliger Mudschahidin, die deiner Meinung nach zu Taliban wurden, belegen. Teile doch bitte dein Wissen. |
narr hat folgendes geschrieben: |
... |
narr hat folgendes geschrieben: | ||||
Ok, wie nannten sie sich damals auch gleich wieder... Mudschahidin, |
Zitat: |
Mit den Mudschahedin gegen die Taliban
Im Kampf gegen die Taliban gewinnen in Afghanistan Milizen an Bedeutung, die von ehemaligen Mudschahedin geführt werden. |
Zitat: |
Mudschahedin fordern Waffen und Munition
Gegen die Taliban formiert sich erster Widerstand Seine „Mudschahedin-Kämpfer“ seien „bereit, es erneut mit den Taliban aufzunehmen“. |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: |
Deutschland könnte allen Frauen aus Afghanistan Asyl gewähren. Und zwar ausschließlich den Frauen! Mal sehen, wie lange die Taliban in Afghanistan an der Macht bleiben, wenn es dort keine Frauen mehr gibt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Als ob sie die alle einfach so ausreisen lassen. Es ist einfach zum kotzen, dass ein paar Hansel ein ganzes Volk tyrannisieren können. |
Zitat: |
„Ihr mögt es als Verletzung von Frauenrechten betrachten, wenn wir diese wegen Ehebruchs öffentlich steinigen oder auspeitschen“, heißt es in der Aufnahme, die über die Kanäle des Staatsrundfunks verbreitet wurde. |
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