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Warum gibt es keinen "Chor der Konfessionslosen" in meiner Stadt? Warum gibt es keinen "Atheistenstammtisch"? |
Greg hat folgendes geschrieben: |
1. Gründe einen Atheisten-Chor. Notwendigerweise müsstest du dann alle Nicht-Atheisten ausschließen. Wärst also nicht besser als "die anderen".
2."Wir" wollen kein Kollektiv. Wir wollen Individuen. Darum sind wir selten in Gemeinschaften organisiert. |
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ad "1.":
Dieses ständige Bestreben "besser als die Anderen" zu sein hat dazu geführt, daß es a) noch immer religiösen Wahnsinn und b) gerade einen enormen konservativen Rollback gibt. Das ist genauso dumm wie "der Klügere gibt nach". Wenn wir mal die Gunst der Stunde ergriffen hätten und WIRKLICH etwas geändert hätten dann sähe es anders aus. Aber der typische, vom Toleranzgeschwafel verblendete "wasch mir den Pelz aber mach mich nicht naß" - Humanist hat halt nichts besseres aufzubieten als das übliche verblödete Geschwafel von wegen "Aufklärung". Naja, wenn man groß die Klappe aufreißt, dann kann es ja sein, daß man sich irgendwann selber glaubt, daß damit genug getan ist. ad "2.": Allianzen machen stark. Man muß seinen Bündnispartner ja nicht lieben, aber Zusammenarbeit ist immer eine gute Sache. Auch wenns den heiligen Superhumanisten und Obergutmenschen hier nicht gefällt: a) Der Feind meines Feindes kann zeitweilig durchaus mein Freund sein b) Opportunismus ist eine Tugend Man braucht ja nur die üblichen Bedenken zu lesen, die da von gewisser Seite gegen den "Zentralrat der Atheisten" vorgetragen werden und man weiß alles. Dann weiß man sofort, woran es krankt. |
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Opportunisten sind Prinzipienreiter, die leicht umsatteln. (Lothar Schmidt)
Der Politiker, der sich vom Opportunismus leiten läßt, ist wie ein Mensch, der kein Billard mehr spielt, weil er beim Billard verloren hat, oder der mit Golfspielen aufhört, weil er beim Golf geschlagen wurde. (Gilbert Keith Chesterton) Menschlichkeit und Gerechtigkeit sind die Prinzipien, nach denen ein Staat geführt wird, doch nicht die Armee; Opportunismus und Flexibilität dagegen sind militärische, keine zivilen Tugenden. ( Sun Tsu: "Die Kunst des Krieges" ) |
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
Warum gibt es keinen "Chor der Konfessionslosen" in meiner Stadt? Warum gibt es keinen "Atheistenstammtisch"? Warum gibt es als Alternative zu Bibelkreisen keinen "Literaturclub der Freidenker"; warum keine "IBKA Lokalkguppen" etc. etc.? (Oder habe ich da einige Sachen nicht mitgekriegt?) |
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Vielleicht, weil der Herdentrieb bei Atheisten naturgemäß nicht oder kaum vorhanden ist.... |
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | ||
Aus demselben Grund aus dem es auch keinen "Chor der Nicht-Fußballspieler" gibt. |
Greg hat folgendes geschrieben: |
2."Wir" wollen kein Kollektiv. Wir wollen Individuen. Darum sind wir selten in Gemeinschaften organisiert. |
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Diese Aussage finde ich geradezu haarsträubend! Als ob sich selbständiges Denken und Gemeinschaft ausschließen würden...
Auch wenn ich das mit dem Opportunismus nicht ganz unterschreiben kann, hat Doc Extropy meine Ansichten gut wiedergegeben. Wenn ich die Idee vom Humanismus in mein Umfeld hineintragen möchte, dann reicht es nicht, Religion doof zu finden, sondern man sollte ein attraktives Gegenmodell aufzeigen können. Jemand, der gerade auf dem Sinn-Suche-Trip ist, wirst du mit der Aufforderung, mal "anfangen, selbst zu denken", nicht helfen oder gar überzeugen. Wenn ich "aufgeklärten Hedonismus" (wie Schmidt Salomon das ausdrücken würde) propagiere, dann sollte ich den auch sichtbar machen! |
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
... habe aber trotzdem den Eindruck, dass die religiöse Szene vielmehr "Nestwärme" bietet. |
Greg hat folgendes geschrieben: |
1. Ich war bis jetzt noch nirgendwo in einem Verein oder einer Gruppe, die nicht durch einen "Herdentrieb" gesteuert war. Sobald jemand anfing, selber zu denken, ging er aus der Gruppe.
Somit schließt sich selbstständiges Denken und Gemeinschaft meiner Erfahrung nach aus. Individuen können zusammen sein, aber sie bilden dann keine Gemeinschaft. Gemeinschaft bedeutet Uniformität und Uniformität ist gegen Individualität gerichtet. |
Greg hat folgendes geschrieben: |
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass jemand, der was gegen "meinen Feind" hat, auch nur zeitweilig mein Freund sein kann. Freund definiere ich anders. Ganz anders. |
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Wer primaer eine gelenkte Gemeinschaft sucht, als Substitut fuer Kirche, ist beim IBKA ganz falsch |
musikdusche hat folgendes geschrieben: | ||
Also ich bin gerne irgendwo in einer Herde (dafür brauche ich eigenständiges Denken nicht aufzugeben...), und irgendwo "dabei" zu sein, heisst nicht zwingend, Mitläufer zu sein... |
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Nicht-Fussballspieler zu sein ist keine existenziell bedeutsame Weltanschauung. |
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Diese Aussage finde ich geradezu haarsträubend! Als ob sich selbständiges Denken und Gemeinschaft ausschließen würden... |
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Auch wenn ich das mit dem Opportunismus nicht ganz unterschreiben kann, hat Doc Extropy meine Ansichten gut wiedergegeben.
Wenn ich die Idee vom Humanismus in mein Umfeld hineintragen möchte, dann reicht es nicht, Religion doof zu finden, sondern man sollte ein attraktives Gegenmodell aufzeigen können. |
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Jemand, der gerade auf dem Sinn-Suche-Trip ist, wirst du mit der Aufforderung, mal "anfangen, selbst zu denken", nicht helfen oder gar überzeugen. |
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Wenn ich "aufgeklärten Hedonismus" (wie Schmidt Salomon das ausdrücken würde) propagiere, dann sollte ich den auch sichtbar machen! |
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
PS: Sorry für die reißerische Titelzeile... |
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
Nicht-Fussballspieler zu sein ist keine existenziell bedeutsame Weltanschauung. |
AntagonisT hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht, weil der Herdentrieb bei Atheisten naturgemäß nicht oder kaum vorhanden ist... |
Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
Wesentliches Merkmal etlicher Atheisten ist meines Erachtens eine Eigenschaft die man als gruppenuntauglichkeit bezeichnen könnte. Gerade diese Eigenschaft hat sie zu Atheisten werden lassen. |
Poldi hat folgendes geschrieben: |
De IBKA ist in der Hinsicht (und in einigen anderen auch) etwas Schnarchnasig |
Poldi hat folgendes geschrieben: |
Stammtische, Ortsgruppen & Co gibt es durchaus, wenn auch nicht vom IBKA |
Zitat: |
De IBKA ist in der Hinsicht (und in einigen anderen auch) etwas Schnarchnasig |
Rasmus hat folgendes geschrieben: | ||
hm, ich halte mich nicht für gruppenuntauglich. Nur suche ich mir meine wenigen Gruppen halt sehr gezielt aus; meine Mitgliedschaft ist meistens zeitlich begrenzt und für gewöhnlich lege ich großen Wert auf mein übriges Leben außerhalb der Gruppe. |
Greg hat folgendes geschrieben: |
Nur mal so nebenbei: Was haltet ihr von dieser Definition von Freundschaft?
Freunde sind nicht diejenigen, die dasselbe Ziel haben, sonder diejenigen, die dasselbe oder gar verschiedene Ziele aus demselben Grund verfolgen. Hab ich mir eben überlegt. |
Zitat: |
mhhhh... weiss nicht.. Ziele/Gründe passen für mich nicht in den Kontext Freundschaft. |
Greg hat folgendes geschrieben: | ||
Sehwolf:
Ich kam drauf weil der Doc den Spruch mit dem "wer meines feindes feind ist, ist mein freund" gebracht hat. Aber deine sind auch schön. |
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